Ich heiße Susi und durfte neun unvergessliche Monate in Quinte, Kanada verbringen – eine Zeit voller neuer Erfahrungen, persönlichen Wachstums und berührender Begegnungen. Was ich dabei erleben durfte, hätte ich mir zu Beginn kaum vorstellen können.
Einer meiner ersten Eindrücke war der eisige Winter – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Schnee und die frostigen Temperaturen waren ein echtes Wesensmerkmal Kanadas und haben meinen Alltag geprägt. Eine der überraschendsten Entdeckungen für mich war, dass man im Wald auf zugefrorenen Wegen und Seen Schlittschuh laufen kann – etwas, das ich so noch nie erlebt hatte. Diese neue Welt, in die ich eingetaucht bin, war voller kleiner und großer Wunder – aber definitiv eine Erfahrung wert.
Ich habe in verschiedenen Bereichen gearbeitet: im Jugendzentrum mit nicht-christlichen Kindern, wo ich mit Teens in Kontakt war, die es wirklich nicht einfach hatten, sowie in einer Grundschule, wo ich unter anderem beim Frühstücks- und Sportprogramm half. Außerdem war ich Teil des Musicalprogramms „Opening Act“ für Kinder von 10 bis 14 Jahren, die wiederum jede Bibelgeschichte auswendig kannten. Ebenfalls durfte ich mich in meiner Zeit regelmäßig mit zwei Mädels treffen, um sie in Glaubens- und persönlichen Fragen zu begleiten. Besonders die Arbeit mit „Opening Act“ hat mich sehr positiv überrascht. Anfangs war das eigentlich nicht das, was ich machen wollte – ich hatte mich eher bei den älteren Teens gesehen. Doch je mehr Zeit ich mit den Kindern verbrachte, desto mehr wuchs mir diese Arbeit ans Herz. Es war so bereichernd, sie zu begleiten, zu ermutigen und ihre Entwicklung zu sehen. Heute kann ich sagen: Ich habe es so unglaublich lieben gelernt.
Auch außerhalb der Arbeit war mein Umfeld etwas ganz Besonderes. Meine Gastfamilie wurde für mich zu einer zweiten Familie, bei der ich mich vom ersten Tag an willkommen gefühlt habe. Und auch das Team – der Staff in Quinte – war einfach großartig. Alle waren herzlich, hilfsbereit und haben mich als vollwertigen Teil aufgenommen. Es war ein Miteinander, das mich tief berührt hat.
Die kanadische Kultur ist weit mehr als Ahornsirup und Pancakes – sie ist geprägt von einer beeindruckenden Offenheit und Freundlichkeit. Diese Warmherzigkeit hat mir besonders in den ersten Wochen geholfen, anzukommen und mich zuhause zu fühlen. Was mich rückblickend besonders bewegt hat, war, dass Quinte ursprünglich nicht meine erste Wahl war. Doch heute weiß ich: Es war genau der richtige Ort für mich. Jeder Tag dort hat mich wachsen lassen – fachlich, geistlich und persönlich. Ich durfte Verantwortung übernehmen, über mich hinauswachsen und Dinge ausprobieren, die ich mir nie zugetraut hätte.
Diese neun Monate waren eine unvergessliche Reise, geprägt von Gottes spürbarer Nähe, Herausforderungen, Freude, echtem Miteinander und einem neuen Blick aufs Leben.
Und vielleicht ist genau jetzt dein Moment, den Schritt zu wagen – hinein in eine neue (Jahres-)Zeit!